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Regelzonenübergreifende Portfolios einfacher bewirtschaften

Um für die Single Delivery Area Trading Phase, kurz SDAT-Phase, noch besser aufgestellt zu sein, gibt es ein neues SOPTIM iTrade Modul: Hiermit ist die Bewirtschaftung regelzonenübergreifender Portfolios während der SDAT-Phase noch einfacher und wirtschaftlicher – ermöglicht es doch Portfolio-Bücher, die aus unterschiedlichen Regelzonen bestehen. Wie die SDAT-Phase funktioniert und wie SOPTIM iTrade unterstützen kann? Hier gibt es Antworten.

In SOPTIM iTrade gibt es Buch- und Portfolio-Strukturen, um ein preis-unabhängiges Netting von gegenläufigen Positionen auf unterschiedlichen Büchern eines Portfolios zu ermöglichen. Diese Positionen können und konnten mit SOPTIM iTrade bis fünf Minuten vor Lieferung gehandelt werden. Für die optimale Bewirtschaftung eines deutschlandweiten Erneuerbaren-Portfolios sollte möglichst lange eine genettete Position gehandelt werden. Die Positionen sollten erst dann regelzonenscharf bewirtschaftet werden, wenn alle Möglichkeiten zum Regelzonenausgleich ausgeschöpft wurden.

Hintergrund

Handelsphasen der Kontrakte der Lieferstunde 13-14 an der EPEX

An der EPEX SPOT können die vier deutschen Regelzonen bis 30 Minuten vor Lieferung regelzonenübergreifend gehandelt werden. D.h. eine in der Regelzone Amprion eingestellte Order wird ebenfalls in den Orderbüchern von TenneT, TransnetBW und 50 Hertz angezeigt – bis 60 Minuten vor Lieferung über das Single Intraday Coupling (SIDC, ehemals XBID) sogar europaweit. 30 Minuten vor Lieferung beginnt bei der EPEX die sogenannte Single Delivery Area Trading Phase, kurz SDAT-Phase. Hier werden die Orderbücher der vier deutschen ÜNB entkoppelt und der Handel ist nur noch innerhalb einer Regelzone möglich. Diese Trennung hat starke Auswirkungen auf die Liquidität, denn es wird nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Orders angezeigt. Auch verteilen sich die Orders nicht gleichmäßig auf die unterschiedlichen Regelzonen; so sind entsprechend der Verteilung der Erzeugungskapazitäten z.B. in TransnetBW deutlich weniger Marktakteure aktiv als in Amprion oder in TenneT.

Durch die unterschiedlichen Handelsphasen und die Knüpfung dieser an die Vorlaufzeit, ergeben sich für die fünf relevanten Kontrakte einer Stunde (der Stunden Kontrakt sowie vier Viertelstundenkontrakte) unterschiedliche Zeitpunkte, zu denen sich das Handelsgeschehen verändert. Somit entsteht eine Vielzahl unterschiedlicher Konstellationen. (Siehe Schaubild: Handelsphasen der Kontrakte der Lieferstunde 13-14 an der EPEX.)

Die meisten Akteure am Intradaymarkt mit Erneuerbaren-Portfolios (z.B. Direktvermarkter und größere Stadtwerke) haben ihre Erzeugungsanlagen in mehreren deutschen Regelzonen. Dabei verlangt auf der einen Seite der Bilanzkreisvertrag, dass die Bilanzkreisbewirtschaftung regelzonenscharf durchgeführt wird und damit auch die Prognosen entsprechend regelzonenscharf erstellt und verarbeitet werden müssen. Auf der anderen Seite wird versucht, gegenläufige Trades (Cross-Trades) innerhalb eines Marktgebietes durch Netting zu vermeiden und damit Kosten zu sparen. Um das Handelsvolumen zu reduzieren und die Kosten der Beschaffung zu senken, ist es bei der Vermarktung besonders wichtig, dass gegenläufige Positionen innerhalb eines Marktgebietes miteinander ausgeglichen und gegenläufige Trades (Counter Trades) vermieden werden.

Um beiden Ansprüchen gerecht zu werden, können die genetteten Mengen über das Fahrplanmanagement in die passenden Regelzonen verschoben werden. Allerdings können Regelzonenübergänge nur bis zu 15 Minuten vor Lieferung beim ÜNB angemeldet werden bzw. müssen bis 15 Minuten vor Lieferung vom ÜNB bestätigt sein. Daher wird in der Praxis der Regelzonenübergang über das Fahrplanmanagement nur bis ca. 20 Minuten vor Lieferung praktiziert. Danach steigen die Risiken, dass die Fahrpläne nicht mehr rechtzeitig bestätigt werden.

Daraus folgt: Nach dem letzten regelzonenübergreifenden Fahrplan können die weiteren Prognoseupdates der Erneuerbaren nicht mehr in Summe gehandelt werden, sondern müssen in ihrer jeweiligen Regelzone gehandelt werden – sodenn es die Liquidität des Marktes noch zulässt.

Lösung

Mit der Version 2021.2 stellt SOPTIM iTrade für die Bewirtschaftung von regelzonenübergreifenden Portfolios zusätzlich ein spezielles SDAT-Modul zur Verfügung. Dieses ist auf die besonderen Gegebenheiten des SDAT-Marktes zugeschnitten und erlaubt die Bildung von Portfolios mit Büchern in unterschiedlichen Regelzonen. So können Positionen möglichst lange genettet und über die AutoTrader gehandelt werden, die letzten Prognosen trotzdem regelzonenscharf glatt gestellt werden. So ist die Bewirtschaftung bis kurz vor Lieferung noch einfacher und wirtschaftlicher.