Der Gesetzespassus §41a EnWG besagt, dass alle Stromversorger in Deutschland ihren Kunden ab 2025 solche Tarife anbieten müssen. Das Aachener Software-Haus will aber mehr als nur zur Pflichterfüllung beitragen: „Unsere Vision und unser Anspruch ist es, allen Stromlieferanten die Möglichkeit zu eröffnen, dynamische Tarife aktiv zu bewirtschaften und zum innovativen Geschäftsmodell zu entwickeln“, sagt Ivo Lennertz, Product Owner „Managementsystem für Dynamische Tarife“ bei SOPTIM. Als Experte für das Zeitreihenmanagement fokussiert sich SOPTIM dabei auf die Core-Funktion, die Dynamische-Tarifkalkulation mit SOPTIM Elements. Dank offenen Schnittstellen lässt sich die Kalkulationssoftware mit beliebigen energiewirtschaftlichen Portalen und Apps koppeln. Zusätzlich wird dem Markt demnächst die Prosumer App des Kooperationspartners Vattenfall Next Energy GmbH zur Verfügung stehen, welche in Kombination mit der SOPTIM-Lösung ein attraktives Gesamtpaket bildet.

Wachsendes Interesse an dynamischen Tarifen

Dynamische Stromtarife bieten die Möglichkeit, Chancen aus volatilen Marktpreisschwankungen für die Optimierung der eigenen Strombezugskosten zu nutzen. Sie referenzieren auf Preisschwankungen an der Strombörse im Kurzfristmarkt (Spotmarkt) und bieten Endkunden die Möglichkeit, ihren Stromverbrauch an den stündlichen Strompreisen der Strombörse auszurichten, um preislich zu profitieren. Ivo Lennertz registriert schon heute ein starkes Echo aus dem Markt: „Uns erreichen viele Anfragen von Lieferanten, die sich für unsere Kalkulationslösung und das Gesamtpaket interessieren. Wir glauben, dass dynamische Tarife ein lebendiges Geschäftsmodell und ein Massenprozess werden können. Viele Unternehmen sehen diese Chance schon heute und suchen ein passendes Tool.“

Vorteile durch SaaS-Bereitstellung

Die SOPTIM-Lösung ELEMENT:Dynamische Tarife Kalkulation wird per Software as a Service (SaaS) als Cloudlösung in der Amazon Web Services (AWS) Cloud bereitgestellt. Daraus resultieren mehrere operative Vorteile:

• Alle für die Kalkulation dynamischer Tarife benötigten Daten – Kundenstammdaten aus dem kaufmännischen Betriebsführungs (ERP)-System oder aus dem Kundenbeziehungsmanagement (CRM)-System, viertelstündliche Verbrauchswerte aus intelligenten Messsystemen (Lastgangdaten) vom Vortag sowie Day-Ahead-Spotpreise von der Strombörse – können unabhängig von der bestehenden IT-Landschaft schnittstellenbasiert automatisiert über passgenaue Schnittstellen ins Kalkulationstool importiert werden.
• Es gibt keinerlei Mengen- oder Performancebeschränkungen, wodurch die Massentauglichkeit des Prozesses sichergestellt werden kann.
• Die Kalkulation dynamischer Tarife lässt sich restriktionsfrei skalieren. Deshalb eignet sich das SaaS-Modell nicht nur für große und mittelgroße Energieanbieter, sondern gerade auch für kleine Stadtwerke mit wenigen Energiekunden, die sich für dynamische Tarife interessieren.
• Stromlieferanten können das Onboarding in kurzer Zeit vollziehen. Es braucht dafür kein aufwändiges Softwareprojekt.

Dashboard verschafft Überblick

Die autarke Kalkulationssoftware für dynamische Tarife von SOPTIM lässt sich nahtlos mit der jeweiligen Verbrauchsabrechnungssoftware und Apps für die Visualisierung sowie Bereitstellung der Tarife für die Endkunden koppeln. Da die Billingsysteme bei den Stromlieferanten teils noch nicht für dynamische Tarife präpariert sind, zählt eine Abrechnungsvorbereitung zum Funktionsumfang der SOPTIM-Lösung. Ein Management-Dashboard bietet Usern zudem einen Echtzeitüberblick – inklusiver geografischer Analyse der betroffenen Marktlokationen. Zugleich können sich Anwender beim Stromlieferanten in einzelne Marktlokationen hineinzoomen und sich die Daten und das Kundenverhalten im Detail anschauen.

Für Versorger ein wertvolles neues Produkt im Portfolio

„Dynamische Tarife bringen frischen Wind in das Portfolio der Stromlieferanten,“ betont Ivo Lennertz. „Innovative Tarife sind der Schlüssel zu einem überzeugenden Kundenerlebnis und hoher Zufriedenheit. Mit unserer Produktlösung zu dynamischen Tarifen in SOPTIM Elements leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu.“

Zukunftsperspektive HEMS-Einbindung

Aufgrund der Marktentwicklung blickt man bei SOPTIM bereits einen Schritt weiter und will perspektivisch die Kalkulation dynamischer Tarife auf Basis von Live-Daten aus der häuslichen Energieversorgungsinfrastruktur ermöglichen. Dies setzt die Einbindung von Home Energy Management-Systemen (HEMS) voraus, die Steuerungsimpulse aus PV-Erzeugung, Stromspeicher, Wärmepumpe oder Wall-Box liefern. HEMS koordinieren und optimieren automatisiert Stromverbrauch, Erzeugung, Speicherung und Einspeisung über alle Bestandteile von Prosumer-Anlagen hinweg.

Gerhard Großjohann (EtaMEDIA Energie- und IT-Kommunikation)